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7. Karl Graf Spreti Symposium

Als US-Präsident Barack Obama im März 2016 Kuba besuchte, schien das Ende der offenen Feindschaft besiegelt. 1961 hatte sie zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen geführt – eine Eiszeit, die bis 2015 währte –, im Jahr darauf hatte die Welt mit der Kubakrise am Rande einer militärischen Auseinandersetzung zwischen den Supermächten gestanden. Doch die von Obama eingeleitete Politik eines Wandels durch Annäherung schien jäh gestoppt, als Donald Trump das Kuba-Abkommen seines Amtsvorgängers als „schwachen Deal“ bezeichnete und aufkündigte. Aktuell scheint die Zukunft dieser bilateralen Beziehungen ebenso unklar wie die politische, ökonomische und gesellschaftliche Entwicklung auf Castros Revolutionsinsel. Wie also steht es um Kuba heute? Wo liegen überhaupt die Wurzeln des „Systems Castro“, das mit dem Tod Fidels im November 2016 ja kein Ende fand. Wie ist der mentale und materielle Zustand seiner Bevölkerung? Welche Rolle spielen Musik und Religion für das Lebensgefühl und den Lebensalltag? Und wie ist es um das Verhältnis des Karibikstaates zu dem großen Nachbarn USA bestellt? Dies waren einige der Fragen, denen das 7. Karl Graf Spreti Symposium exemplarisch in vier ausgewählten Vorträgen nachging. Es knüpft damit zugleich an seinen Namensgeber, Karl Graf von Spreti, an, der von 1960 bis 1963 deutscher Botschafter in Havanna war: „im Zentrum des Wirbelsturmes“, wie er Ende 1962 schrieb. >>

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Prof. Dr. Walter Bernecker, em. Inhaber des Lehrstuhls für Auslandswissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, führte in mitreißender Art und Weise in die Geschichte Kubas des 20. Jahrhunderts ein (Photo: Katholische Akademie in Bayern).

Werner-Hans Böhm, Mitglied des Vorstands der Karl Graf Spreti Stiftung, im Gespräch mit dem Abtpräses der Benediktinerkongregation Jeremias Schröder OSB, der über die Rolle der katholischen Kirche auf Kuba referierte (Photo: Katholische Akademie in Bayern).

Christoph Röckerath ist der Autor des 2012 ausgestrahlaten Dokumentarfilms "Kuba - Insel aus einer anderen Zeit", der zum Abschluss des Symposiums gezeigt wurde. In seinem Referat machte der ZDF-Journalist nicht nur manches Erlebnis während der Filmarbeiten lebendig, als langjähriger Mitarbeiter des ZDF-Studios Washington analysierte er auch die jüngsten politischen Konjunkturen im Verhältnis der USA zur benachbarten Antilleninsel (Photo: Katholische Akademie in Bayern).

Nach den Vorträgen gab es ein mitreißendes Konzert dreier junger kubanischer Musiker: Moises Santiesteban (Domorganist in Havanna), Lauren Avila Molima und Yudania Gomez Heredia. Die letztgenannten studieren derzeit an der Hochschule für katholische Kirchenmusik in Regensburg unter der Ägide des Rektors, Prof. Stefan Baier, der auf der Tagung über drei Jahrhunderte geistlicher Musik auf Kuba referierte (Photo: Katholische Akademie in Bayern).